Von der dänischen Grenze nach Owschlag (Schleswig-Holstein) 90,4 km

Bahnhof Kiel-Suchsdorf
Bahnhof Kiel-Suchsdorf
Abschied am Bahnhof Kiel-Suchsdorf
Abschied am Bahnhof Kiel-Suchsdorf

 

 

Nach langen Planungen standen wir startbereit an den Gleisen in Kiel-Suchsdorf. Das Abenteuer unserer Reise sollte beginnen.

 
 
Quelle://www.flags.de
Quelle://www.flags.de

Der 1. Tag:       Von Flensburg - Owschlag auf den Spuren des Ochsenweges durch Schleswig-Holstein

 

Allgemeine Informationen

 

Der rund 245 km lange Ochsenweg war im 19. Jahrhundert der zentrale Landweg zwischen Dänemark und Norddeutschland. Er diente den Bauern als Treibweg für Vieh, wurde aber auch von Rittern, Soldaten, Kaufleuten, Pilgern und Bettlern als direkter Weg in den Süden genutzt. Heute bekommen Radfahrer bei der Tour auf dem historischen Landweg einen Einblick in die Natur und Kulturhistorie von Norddeutschland und Dänemark. Abseits lauter Verkehrswege führt die Route durch weite Moorgebiete und Marschlande, durch Wälder und typisch norddeutsche Wiesen- und Heidelandschaften, vorbei an Seen und entlang von Flüssen. Unterwegs durchfuhren wir attraktive Landschaften und lernen zahlreiche Dörfer und Gemeinden am Wegesrand kennen.

Tag 1. Wasserleben - Owschlag
Tag 1. Wasserleben - Owschlag

Der Start in Wassersleben an der dänischen Grenze

Wir hatten einen tollen und erlebnisreichen Tag. Wir durften viele wechselnde Landschaften auf dem Ochsenweg kennen lernen. Es ging von Dänemark aus kommend vorbei an der Flensburger Förde, hatten ein paar kurze und heftige Steigungen in Waldgebieten. Diese waren durch die Stürme "Christian" und "Xaver" immer noch stark gekennzeichnet. Historischen Gebäude,  dem Dannewerk sowie dem Flugplatz der Bundeswehr in Kropp zogen aufgrund unserer "hohen Reisege-schwindigkeit" quasi an vorbei wie im Fluge. Es fielen uns die vielen gepflegten Dörfer auf am Wegesrand auf, die wir durchfahren durften.

 

Gastwirtschaft „Kropper Busch“„Du büs Kropper Busch noch nie vörbi“
Der Sandweg – grasbewachsen in der Mitte – ist gesäumt von Heidekraut und Tannen. Hier im Kropper Busch südwestlich von Schleswig drohte seinerzeit den Treibern mit ihren 50-100 Ochsen starken Herden Ungemach. Die ausgedehnten Heideflächen des Kropper Busches galten als schwierigster Teil der Ochsentrift.
 
Räuber und Wegelagerer bedrohten in der Heideeinsamkeit Viehtreiber und Herden. Doch auch der tiefe Sand setzte den Ochsen und den Treibern zu (...als auch uns  Radfahrer). So manches Rad brach den Treibern entzwei (unsere blieben zum Glück heil), die den Herden mit Pferd und Wagen folgten. „Du büs Kropper Busch noch nie vörbi“ (du bist noch nicht am Kropper Busch vorbei) – dieser Satz prangt seit Jahrhunderten über dem Eingangstor der Gastwirtschaft „Kropper Busch“ (siehe Foto). Die alte Wirtschaft lag bis 1845 am historischen Triftweg. Sie und viele andere Gasthäuser entlang des Ochsenweges boten den Treibern nächtliche Unterkunft und Verpflegung für die Tiere. Insofern keine geeignete Stätte für uns Radfahrer.
 
Der Wettergott zeigte sich am heutigen Tag gnädig; es wurde den Tag über immer schöner und somit wärmer. Nach anstrengenden 90 km trudelten wir in der tollen Biker-Unterkunft "Bed & Breakfast Danevirke" in Owschlag ein ;-))
 
Abends folgten wir der Einladung von Ingo`s  Arbeitskollegen, welcher in Owschlag wohnt. Er bereitete ein für uns wunderbares Schnitzel, nach Art des Hauses vor. Anschließend wurde der Folgetag geplant, ein Bericht geschrieben und Fußball WM geschaut! Der Tag hat uns letztendlich doch ordentlich geschafft,  so dass es schnell erschöpft ins Bett ging.
 
Im Übrigen: Wir haben auf der Strecke sehr nette Menschen kennen gelernt...!