7. Etappe von Poggenhagen nach Bad Oeynhausen (75,59 km - Temperatur: 30,5°C)

Unser Dank gilt unseren lieben Gastgebern, Herrn und Frau Scheppelmann in Poggenhagen am Steinhuder Meer. Ein liebevoll hergerichtetes Frühstück, noch einen netten Klönsnack und ab ging es in Richtung Steinhude. _______________________________________________________________________________________

Privatzimmer Scheppelmann
Sigrid Scheppelmann

Am Weinberge 7

31535 Poggenhagen 

Telefon: +49.5032.5188
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Durch den tollen Tipp von Herrn Scheppelmann ging es durch einen gut befahrbaren Wald und nach kurzer Zeit lag das Steinhuder Meer zu unseren Füßen. Noch schnell ein paar Fotos geschossen und los ging es weiter nach Hagenburg. Überall war es unverkennbar zu sehen: hier werden Schützenfeste zelebriert. An vielen Häusern war das Ziel der Begierde an den Wänden gut sichtbar; hier wohnt eine Schützenkönigin oder ein Schützenkönig mit der entsprechenden Jahreszahl des Titelhewinns. 
 
Als gemeiner Radfahrer achtet man ja auf sein Bike, wie ein Reh auf sein Kitz (na ja, oder so ähnlich). Nun klapperte es am Fahrrad, oder was sind es bloß für Geräusche? Was kann es nur sein? Bis wir Adebar Storch (nein, nicht die Kieler Störche der KSV Holstein Kiel) auf einem Dach entdeckten. Er war in seinem Nest unverkennbar auf Brautschau und klapperte, dass die Heide wackelte. Toll, so etwas mal erleben zu dürfen.
 
An der der gut ausgebauten Strecke der Landstraße L 441 ging es über Sachsenhagen dann auch schnell an den Mittellandkanal; wieder ein Etappenziel erreicht.  Prima, nun konnten wir uns bis Minden nicht mehr verfahren.  Der Radweg war teils nur ca. 20 cm breit und darüber möchte ich kurz in Versform berichten:
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Langsam, jedoch stetig radelnd, glücklich sowie lustig, 
düsen die Biker am Kanal entlang.
Naturerlebnis pur, das Rauschen des Windes, 
nur durchbrochen von leisen Motorgeräuschen 
der in die weite Ferne gleitenden Schiffe.
 
Der Duft von Blumen und auch Kräutern betört die Sinne .
Liebkosend die Brennesseln, sowie stachlige Pfanzen 
sich den nackten Beinen des gemeinen Radfahrers 
lieblich näherten. Freundlich, streichelnd und geradezu liebevoll ergötzend,  
die Haut in Schamröte, deutlich schmerzend und tropfend Flüssigkeiten versetzend und verletzend.
 
Ach, was für eine Freude; eine Bremse erquickend, erfreuend und labend,
sich an dem Blute der muskelbepackten Wade  eines norddeutschen Zeitgenossen 
freundlich -  gleichwohl ohne zögern - vergnüglich im Sinnestaumel erlabend.
Ein kurzes Klatschen... und nu iss Ruh!
 
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Eine Brücke - eine sogenannte Trogbrücke - für Schiffe konnten wir am Mittellandkanal bestaunen. Auch begegnete uns ein Hobby-Boot-Rennfahrer mit seiner kleinen Rennmaschine. Er setzte das Geschoss ins Wasser der Mittellandkanals und ab ging die Post. Nun war nach kurzer Zeit anscheinend ein Boxenstop von Nöten. Der sprachfaule Geselle nahm seinen Boliden aus dem Wasser und brummelte: Scheiß, wer hat hier bloß Gras gemäht...! Vermutlich war etwas Gras im Wasser, was diese kleinen Geschosse oder besser deren Antriebsschrauben nicht verkraften können. In Kiel gibt/gab es die MaK. Die haben tolle maritime Produkte hergestellt, dass wollte ich dem Piloten noch sagen, jedoch zog er es vor die Rennstrecke am Mittellandkanal  schnellstmöglich zu verlassen. 
 
Nach zügiger Fahrt, bei nun um die 31°C Grad, erreichten wir das nette Städtchen Minden. Am Marktplatz gab es eine schöne Erfrischung; die Reise sollte aber schnell wieder aufgenommen werden, stand doch der Wechsel von einem Bundesland (Niedersachsen) zu einem anderen Bundesland (Nordrhein-Westfalen) an. 
 
Wir durchfuhren bei herrlichstem Wetter das Tor nach Westfalen; Porta WestfalicaAn der Porta Westfalica verlässt der von Süden kommende Fluss Weser das Weserbergland und fließt in Richtung Norden in die Norddeutsche Tiefebene hinein.
 
Nun ging's ganz schnell. Immer an der Weser entlang begleitete uns ein Radfahrer und erzählte und etwas über dütt un datt, bis wir den Schatten eines Baumes für eine Lagebesprechung nutzen wollten.  Nun noch den letzten Streckenabschnitt zum Hotel "Am Sültebrunnen"in Bad Oeynhausen. Dunkle Wolken am Himmel ließen schlimmes befürchten. Ein kurzer Schauer und weiter ging's dann doch zügig zum Hotel. Freundlich wurden wir in dem alterwürdigen Hotel von der Chefin begrüßt. Die Fahrräder wurden auch hier sicher auf einem schönem Hinterhof untergestellt. Nun ging es ab ins Zimmer und es folgten 8 km duschen...!